Noch sind mir die Bilder der ausgelassenen Heimreise nach dem erfolgreichen Aufstieg in die Handballbundesliga in Erinnerung. Schon damals wussten viele, dass sich sportlich und organisatorisch einiges im Verein ändern musste. Es war der 6. Juni 2011 und alle notwendigen Entscheidungen mussten bis Ende Juli getroffen sein. Der Verein mit vielen bewährten und auch neuen, motivierten Gesichtern hat es geschafft, eine Basis für die Bundesliga zu schaffen: Ein neuer Vorstand wurde konstituiert, ein Ausrüster wurde gefunden und Sponsoren, die den Großteil der Basiskosten abdecken.Und wir haben eine neue, moderne Homepage, die zum neuen Gesicht des Vereins passt. Sportlich war die Situation schwieriger zu lösen. Ich wusste aber, dass die eine oder andere Verstärkung im Kader unbedingt notwendig war. Einige Topspieler waren durchaus interessiert bei unserer ambitionierten Mannschaft zu spielen, die finanziellen Vorstellungen übertrafen aber unsere Möglichkeiten. Trotzdem konnten wir Thomas Hurich und Boris Lukajic mit Leihverträgen von den FIVERS für unser Team gewinnen. Sehr hilfreich sollte sich wieder einmal die Spielgemeinschaft mit West Wien erweisen. Gregory Musel und Poldi Wagner, mit Doppelspielberechtigungen, sollten nach Möglichkeit für unsere Spiele abgestellt werden. Wir hatten somit die jüngste Mannschaft der Liga und die Einzige, bei der KEIN Spieler eine Aufwandsentschädigung bekommt. Ich wusste, dass diese Gesamtsituation unsere sportlichen Ziele sehr erschweren würde. Der Trainingsaufwand vor der Meisterschaft war professionell, hat Mitte Juli mit einem Kraft/Ausdauer-Programm begonnen und das Mannschaftstraining startete am 30.7.2011. 7 Trainingseinheiten pro Woche standen im August am Programm. Die Trainingsbeteiligung war mit 80-90% vorbildlich und ich bin stolz auf unsere Burschen.
DER START IN DIE SAISON Ferlach: WAT15 35:20 Gleich das erste Spiel der Meisterschaft fand bei einem der Aufstiegsfavoriten in Ferlach statt. Zwei Legionäre aus Slowenien und Dean Pomorisiak als Neuzugang vom HLA Verein Spigo West Wien verstärkten das Team von Ferlach, das auch letzte Saison im Aufstiegs-Playoff spielte. Lange Anreise, starker routinierter Gegner, schwache Leistung ohne Kampf unsererseits ergaben eine empfindliche Niederlage in Kärnten. Gerade 20 Minuten konnten wir das Spiel offen halten.
WAT 15:Hollabrunn 24:25 Das erste Heimspiel - noch größere Anspannung bei den Spielern. Erstmals wurde unser Team von Gregory Musel und Poldi Wagner verstärkt. Das Spiel verlief ausgeglichen bis zum Schluss. 2 Minuten noch zu spielen +2 Tore für uns und 2 Hollabrunner Spieler ausgeschlossen. Eigentlich hatte ich die ersten 2 Punkte für mein Team schon verbucht. Ein Fehlwurf und 2 technische Fehler und die Hollabrunner freuten sich über 2 Punkte. Schade, aber sie zeigten, dass ein Sieg mit etwas mehr Routine möglich gewesen wäre!
Stockerau : WAT 15 31:29 Stockerau, eine routinierte Mannschaft mit 2 ungarischen Legionären rund um den vielfachen Internationalen Martin Schierer aufgebaut. Auch in diesem Spiel waren wir dran,wir führten mit +2 Toren in der Pause, obwohl wir einige 100%-ige Chancen vergeben hatten. Mitte 2.Halbzeit hatten wir die Möglichkeit auf +3 davon zu ziehen, aber Fehlwürfe und technische Fehler in dieser wichtigen Phase führten zu einem -2 Tore Rückstand. Wir kämpften,aber Stockerau und in dieser Phase Martin Schierer machte keinen Fehler mehr.
WAT 15 : Graz Seiersberg 27:33 Graz war letzte Saison nur ganz knapp am Aufstieg in die HLA gescheitert. Eine starke Mannschaft vor allem mit gefährlichen Flügelspielern. Hatte man bei meinem Team in den letzten 2 Spielen einen Aufwärtstrend erkennen können, war dieses Spiel leider ein kleiner Rückschlag.
Trofaiach : WAT 15 31:28 Der Aufsteiger 2009/2010 hatte ganz schön aufgerüstet. In einer vollen, lauten trofaiacher Halle stand uns eine Körper betont, hart spielende Mannschaft gegenüber. Viel zu rasch ließen wir uns von der Atmosphäre und der harten Gangart überraschen. Obwohl nicht ziel führend, muss man auch die Schiedsrichter kritisieren, die die über harte Spielweise der Gegner nicht unterbanden. Halbzeitergebnis -7 Nach der Pause zeigte meine Mannschaft ein ganz anderes Gesicht - endlich wehrten wir uns, kämpften und rückten 7 Minuten vor Schluss auf -3 Tore heran. Obwohl der Gegner stehend k.o. war konnten wir das Spiel nicht drehen. ABER: wir hatten nicht aufgegeben und nach einer schwachen 1.Halbzeit die 2.Halbzeit mit +4 Toren gewonnen.
Zusammenfassung: Unser Ziel ist, den Ligaerhalt in der Handballbundesliga zu schaffen! Wir sind das jüngste und damit unerfahrenste Team der Liga Wir können uns keine teuren Routiniers oder Legionäre leisten wir werden kämpfen Wir werden lernen und trainieren. WIR WERDEN SIEGEN