Der WAT Fünfhaus steigerte sich nach der zuletzt bereits deutlich aufsteigenden Form am zweiten Adventsonntag im Heimspiel gegen Ferlach, das auf mehrere starke Legionäre setzt, nochmals und lieferte die spielerisch stärkste Leistung in der Herbstsaison ab. Umso größer war nach der Schlusssirene die Enttäuschung bei Trainer Wolfgang Jochmann und der Mannschaft, dass die zum Greifen nahe Überraschung in den letzten Spielminuten vertan wurde. Das Match war ein Abbild einiger Partien in der Herbstsaison: Noch fehlt der Mannschaft die Kaltschnäuzigkeit, auch gegen die führenden Teams der Liga nicht nur mitzuhalten, sondern den Erfolg dann auch nach Hause zu spielen.
WAT Fünfhaus ging gegen Ferlach über weite Strecken der ersten Hälfte sehr konzentriert ans Werk und ließ sich in den ersten Minuten vom Gegner aus Kärnten nicht abschütteln. Fünfhaus-Tormann Mario Dubovecak trug mit einigen sehenswerten Paraden dazu bei, dass seine Mannschaft in dieser Phase immer am Tabellenspitzenreiter dran blieb. Von Patrick Depauly über Kapitän Jakob Jochmann bis zu Patrik Nagy trugen sich mehrere Spieler in die Schützenliste ein. Schon der Pausenstand von 15 zu 15 war eine kleine, aber verdiente Überraschung.
Nach Wiederbeginn ging es in dieser Tonart weiter, bei den Ferlachern begann sich auf der Bank Nervosität wegen des Widerstandes von WAT Fünfhaus breitzumachen. Allen voran Mladan Jovanovic sorgte in dieser Phase des Spiels dafür, dass die Heimmannschaft nach und nach auf 22 zu 18 davonzog. Mittlerweile blinkten bei Ferlach längst die Alarmzeichen. Innerhalb von nur knapp vier Minuten holte das Gästeteam nicht nur den Rückstand auf, sondern ging sogar mit 23:22 in Führung. Die Fünfhauser trugen ihren Teil dazu bei, weil plötzlich gute Möglichkeiten verschossen wurden. Die Mannschaft musste zugleich aber verletzungsbedingt nun auch den Ausfall von Kapitän Jakob Jochmann verkraften.
Dennoch kämpfte sich der WAT Fünfhaus wieder heran: Patrick Depauly erzielte nach 50 Minuten den umjubelten Ausgleich zum 24 zu 24, Patrik Nagy legte dann auf 25 zu 25 nach. Ferlach spielte nun in der Abwehr noch kompromissloser, vorne sorgten ihre Top-Spieler und Top-Schützen Miro Barisic und Dean Pomorisac bis zur 57. Minute für einen 25:27-Vorsprung. Fünfhaus fehlte die Cool- und Cleverness, die jetzt drohende Niederlage noch einmal abzuwenden. Am Ende hieß es 26 zu 28.
WAT Fünfhaus-Trainer Wolfgang Jochmann war zwar selbst enttäuscht, versuchte aber vor allem seine Mannschchaft aufzurichten: "Wir spielen zeitweise wirklich sehr guten Handball." Manche Spieler würden aber erst zu spät die Initiative übernehmen. Dennoch könne Fünfhaus auch mit den Spitzenteams der Bundesliga mithalten. Ferlach-Coach Boris Levc zollte Respekt: Seine Mannschaft habe 60 Minuten lang kämpfen müssen. Die gute Deckung habe letztlich den Ausschlag gegeben.
Der WAT Fünfhaus geht damit mit sieben Punkten als Neunter in die beiden letzten Auswärtsspiele vor Weihnachten. Am kommenden Wochenende steht der starke Aufsteiger HC Bruck aus der Steiermark am Spielplan. Am 23. Dezember steigt dann das Wiener Derby gegen Tabellenschlusslicht Floridsdorf.