Der WAT Fünfhaus begann engagiert und übernahm nach wenigen Minuten endgültig das Kommando. Mitentscheidend war: der Brucker Toptorschütze Martin Breg scheiterte in der ersten Hälfte zweimal bei Siebenmetern am bravourösen Florian Kaiper, West-Wien-Leihspieler in Diensten von WAT Fünfhaus. Zugleich stach Patrick Depauly mit Toren am Fließband sein unmittelbares Gegenüber am Flügel, Martin Breg, in der ersten Halbzeit klar aus. Bei Fünfhaus verwertete hingegen Nedim Trakic in der ersten Hälfte die Siebener souverän. Rabenseifer rackerte am Kreis und Simon Pratschner war im Angriff eine stete Gefahr. Wie schon beim Heim-Unentschieden gegen Trofaiach vor einer Woche spielte Fünfhaus in der Abwehr kompromisslos, die gefährlichen Schüsse machte Kaiper im Tor großteils zunichte. Fünfhaus pendelte sich bei einem 3- bis 5-Tore-Vorsprung ein. Mit 16 zu 11 lag Fünfhaus auch zur Halbzeit mit plus 5 voran. Bezeichnend für den Einsatz der Fünfhauser in dieser Partie: Nur eine Sekunde vor der Pausensirene hatte Rabenseifer den 16. Treffer erzielt.
Wer nach Wiederbeginn eine Wende erwartet hatte, wurde zunächst eines Besseren belehrt. Immer dann, wenn der HC Bruck auf drei Tore relativ nahe herankam, baute Fünfhaus den Vorsprung gegen den Tabellenführer aus. Zwischen der 40. und 50. Minute war endgültig klar, dass eine Sensation in der Luft lag und nur ein Kraftakt der Steirer oder das Wegwerfen der Nerven bei Fünfhaus die Gäste zurück auf die Siegerstraße bringen würde. Nach Julian Schiffleitner erzielte der diesmal bärenstarke Philipp Rabenseifer, der gegen Ende mit einer roten Karte hinaus musste, wichtige Tore.
Nach 25 zu 20 nach 50 Minuten bäumten sich die Steirer noch einmal mit dem Mute der Verzweiflung gegen die Niederlagen-Schmach gegen das Tabellenschlusslicht auf. Da nützten nicht einmal mehr die Paraden von Florian Kaiper im Fünfhaus-Tor. Eine nicht ganz unstrittige Zeitstrafen gegen die Gastgeber und vor allem Tore von Deni Gasperov bei den Bruckern sorgten knapp vor Ende für Hochspannung. Eine Minute vor der Schlusssirene erzielte Alexander Fritz den Anschlusstreffer zum 27:26 für Bruck. 20 Sekunden später folgte die Erlösung mit einem sehenswerten Tor zum Endstand von 28 zu 26 durch Patrick Depauly, der mit 9 Toren bester Fünfhauser Schütze an diesem Abend war.
Selten war Trainer Toni Kadic so glücklich wie nach diesem Erfolg: "Super Leistung." Er bedanke sich ganz besonders auch bei den Jungs, die als West-Wien-Leihspieler bei Fünfhaus im Einsatz sind: neben Kaiper, also noch Simon Pratscher, Philipp Rabenseifer und Paul Lomoschitz. Kadic meinte weiter: "Die junge Mannschaft hat Charakter gezeigt." Florian Kaiper, der wie Miha Pucnik bei Bruck als bester Spieler von WAT Fünfhaus nach dem Spiel ausgezeichnet wurde, lobte ebenfalls den "Spirit der Mannschaft". Und: "Am Ende haben wir heute verdient gewonnen."
Bruck-Coach Milan Vunjak zeigte sich als fairer Verlierer: er müsse WAT Fünfhaus zu den zwei Punkten gratulieren. "Wir haben das ganze Spiel nie in den Rhythmus gefunden", bedauerte er. Am Ende habe Fünfhaus daher "verdient gesiegt".
Am kommenden Wochenende trifft der WAT Fünfhaus am Samstag (22. November) auswärts auf den nächsten Titelanwärter, Ferlach aus Kärnten, die am Samstag in Graz ebenfalls eine Niederlage einstecken mussten. Am Samstag, 29. November, folgt dann in der Stadthalle B ab 18 Uhr das Bundesliga-Derby gegen Fivers Margareten.
Die U 20 von WAT Fünfhaus wurde beim 30:21-Sieg gegen den HC Bruck der Favoritenrolle gegen das Tabellenschlusslicht in der U 20 gerecht. Coach Mario Sauschlager konnte dabei alle Spieler einsetzen. In der U 20 hat WAT Fünfhaus nun 6 Punkte auf dem Konto.